
DURAN-DURAN-SÄNGER SIMON LE BON WURDE 65
Jens-Uwe BerndtTeilen
Sie verkörperten für Rock-Fans, die den Sound der Siebziger hochhielten, und für Punks alles, was an Mode und Musik der frühen Achtziger Verachtenswert schien: Duran Duran. Dabei waren sie in den ersten Jahren innovativ, brachten unterschiedliche Einflüsse zusammen, hatten etwas vom Avantgarde Pop David Bowies in ihrer Musik. Allerdings wurden Duran Duran spätestens ab 1984, als "The Reflex" und "The Wild Boys" weltweit die Radio-Rotationen und Musik-TV-Sendungen zu beherrschen begannen, zum Symbol für künstlerische Dekadenz. Die Musik wirkte - wie man sagt - überproduziert. Vollgestopft mit Synthesizerklängen, verfremdeten Gitarren, Studioeffekten, elektronischem Firlefanz, dazu abgehobener Look, affektiertes Gehabe ... Der perfekte Gegenentwurf zu allem, was irgendwie an alte Zeiten und dreckigem Rock'n'Roll erinnerte. Simon le Bon verkaufte das Image mit einer Leidenschaft, als hätte der erst 1980 zu Duran Duran gestoßene Sänger das alles selbst entworfen. Dabei hatte le Bon vor Duran Duran in der Punk-Band Dog Days gesungen. Letztlich kamen Duran Duran genau zur richtigen Zeit, fanden ein Riesenpublikum und blieben in ihrer Heimat Großbritannien bis heute ein extrem beliebter und kommerziell erfolgreicher Act. Simon le Bon sang währen einer Schaffenspause von Duran Duran Mitte der Achtziger bei Arcadia, die eine LP veröffentlichten.
Am 27. Oktober wurde Simon le Bon 65 Jahre alt.