Ihr Karrierestart in der DDR war schillernd. Mit der Gruppe Automobil hatte sie 1974 mit “Du hast den Farbfilm vergessen“ einen Monster-Hit, der die Jahrzehnte überdauerte. In der Folge wurde sie ein bisschen auf eine singende Ulknudel festgelegt, was auch gut zu ihrem Wechsel zu Fritzens Dampferband passte. 1976 ging sie in den Westen und entwickelte sich in kurzer Zeit zu einem schrillen Aushängeschild des deutschsprachigen Punk. Allerdings ließ sie sich von Anfang musikalisch nicht festlegen, machte in der Folge Avantgarde, Funk, Rock, Jazz, Hip Hop, Electro Pop, Chanson usw. Legendär wurde ihre Zeit unter dem Etikett Nina Hagen Band. In dieser Phase entstanden einige ihrer besten Songs. Das Leben der Kosmopolitin blieb turbulent - sowohl mit Blick auf ihre Lebensmittelpunkte und ihre Partnerschaften als auch beruflich. Sie schauspielerte, war mit thematisch ausgerichteten Programmen unterwegs, wurde religiös mit missionarischem Eifer, engagierte sich im Tierschutz, bezog politisch Stellung. Die Sängerin ist bis heute aktiv. Am 11. März wurde Nina Hagen 70 Jahre alt.
