DER BÖSE BUB EUGEN - VIELLEICHT AUCH GANZ ANDERS
Teilen
Die Wurzeln von Der böse Bub Eugen lagen in der 1980 gegründeten Schweizer Punk-Band Der Pein, die von Sänger und Gitarrist Stephan Ramming ins Rollen gebracht wurde. Bei TipEx spielte dann schon Bassist Laurenz Müller mit. Die beiden mussten aber erst auf Schlagzeuger Martin Fischer treffen, um 1983 schließlich mit Der böse Bub Eugen durchs Ziel zu kommen. Das wunderbar aufgemachte Doppelalbum VIELLEICHT AUCH GANZ ANDERS erzählt in 25 Liedern die Geschichte der Band, die nach elf Alben, Splits und EPs 1990 bereits schon wieder endete. Die zwischen 1984 und 1989 eingespielten Stücke dieses Doppelalbums präsentieren – aus heutiger Sicht, wo es kaum noch außergewöhnliche deutschsprachige Musik gibt – eine schrullige Band zwischen Klangminimalismus, jazzigem New Wave, naivem Singer/Songwriter-Material und simplem Punk. Damals waren Der böse Bub Eugen eine dieser saugeilen Gruppen, die sich um die Gunst einer nach deutschsprachiger Musik gierenden Meute bewarben. Zumindest in der ersten Hälfte der Achtziger. In den Texten werden die Storys um 30 Ecken erzählt, klingen im Vortrag einfältig, sind aber hochintelligente Wortgeflechte (“Leichenwagen“, “Novembertag“). Eine wirklich starke Band zum wiederentdecken. Das Album kommt mit dickem Booklet, Poster und digitalem Download. Jub