ANGEL: IM ZWEITEN FRÜHLING AUF WOLKE SIEBEN
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Welch ein Album: ONCE UPON A TIME unterstreicht, dass RISEN 2019 nach der Wiedervereinigung von Angel, den weißen Engeln, keine Eintagsfliege gewesen ist. Mit dem aktuellen Album ist das Quartett qualitativ mindestens dort, wo es sich mit Epen wie HELLUVA BAND (1976), ON EARTH AS IT IS IN HEAVEN (1977) oder WHITE HOT (1978) einordnete. Und vielleicht sind sie heute sogar noch einen Hauch besser. Jeder Song auf ONCE UPON A TIME ist groß. Heavy Metal in Soul getaucht, Melodic Rock in hymnischen Höhen, Erhabenheit mit griffigen Refrains - Angel sind etwas ganz besonderes. Das waren sie damals schon: Für Glam-Fans zu anspruchsvoll, für Prog-Rock-Anhänger viel zu kommerziell, Heavy-Metal-Fans fanden Angel womöglich zu feminin, Pop-Konsumenten mochten die Härte nicht. Viele dieser Schranken sind heute eingerissen, weshalb Angel es eigentlich wesentlich einfacher haben müssten, als einst. Originalmitglied, Gitarrist und Hauptsongwriter Punky Meadows lässt in Interviews allerdings derart viele Old-School-Ansichten ab, dass er damit vermutlich den vorherrschenden Zeitgeist herausfordern wird. Wie dem auch sei: ONCE UPON A TIME hat das Zeug für die Top 20 der besten Alben des Jahres. JUB