Natürlich erhöhte sein Auftritt im Woodstock-Kinofilm Richie Havens' Popularität. Allerdings hatte er bei vielen damit seinen Ruf als forscher Folkie weg. Das war aber ein wenig zu kurz gesprungen, wenngleich Havens aus der Folk-Ecke kam und seine ersten Alben dieses Genre bedienten. Aber schon das Doppelalbum RICHARD P. HAVENS, 1983 zeigte den Künstler 1969 äußerst abwechslungsreich. Das Werk beinhaltete neben Folk Rock psychedelische Elemente, war sehr heterogen und lieferte gleich vier saustarke Interpretationen von Beatles-Songs. Ob STONEHENGE von 1970 besser war, liegt im Auge des Betrachters (oder Ohr des Hörers), eindrucksvoll war es allemal. Allein Bob Dylans damals schon tot-gecovertes "It's All Over Now, Baby Blue" so zu interpretieren, dass man überrascht war, muss man Havens hoch anrechnen. Der Musiker lebte sich mit seinen Eigenkompositionen aus, nutzte das Rock-Instrumentarium in vollem Umfang und klang durchweg außergewöhnlich. In der Phase des Übergangs von den 60s zu den 70s war Richie Havens eine Wonne. Etwas zum wieder- oder neuentdecken.
