MIT "FRÖSCHEN UND TRÄUMEN" EINBLICK IN DIE AG.-GEIGE-KUNST
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Meist wird ihre Musik mit der von The Residents verglichen, was sicher seine Berechtigung hat. AG. Geige - sie existierten von 1985 bis 1993 - waren aber mehr als nur musikalische Avantgardisten. Wollte man verstehen, was die Sachsen mit ihrem lyrischen Konzept verfolgten, begab man sich schnell auf eine Abenteuer-Tour. Nonsens? Provokation? Gesellschaftskritik? Klamauk? Das konnte jeder sehen, wie er wollte. 1992 half die Band ihren Fans, den Weg zu ihrer Kunst etwas leichter beschreiten zu können: In jenem Jahr erschien mit "Fröschen und Träumen" nämlich ein Buch im Weisser Stein Verlag Greiz, das vor allem die Texte der Band enthielt. Die wurden ohne Musik zum Teil nachvollziehbarer, noch skurriler oder bekamen einen völlig neuen Kontext. In dem Sinne "Im Schwimmbad":
"Allein gehe ich ungern ins Schwimmbad. Freibad oder Hallenbad - da ist für mich kein Unterschied.
Wenn man die oft zu starke Chlorierung des Wassers einmal beiseite lässt, stört mich ganz besonders dieses dumpfe Gewimmel vieler, vieler Menschenleiber, ihre sinnlosen Rufe, dieser animalische Chor von Prusten und Schnaufen ... Da muss schon ein besonderer Grund vorliegen, um mich einmal in einem öffentlichen Bad anzutreffen. Wenn mich aber meine Cousins besuchen, ist schon mal ein Besuch im Schwimmbad fällig.
Wir stellen uns dann an den Beckenrand und werfen Salamiwürste ins Wasser. Die Mädchen im Bassin kreischen, quieken und fragen: ,Wer wirft denn da Salamiwürste in's Wasser?' Und meine Cousins antworten: ,Die haben wir reingeschmissen, aber bezahlt hat sie unser Cousin.'
Die Mädchen lachen und winken mir zu.
Ja, und ich stell mich an den Beckenrand und rufe: ,Na, Ihr Hübschen, wie wäre es mit einer Limo?'
Solchen Spaß hätte ich doch allein nie im Schwimmbad."
"Allein gehe ich ungern ins Schwimmbad. Freibad oder Hallenbad - da ist für mich kein Unterschied.
Wenn man die oft zu starke Chlorierung des Wassers einmal beiseite lässt, stört mich ganz besonders dieses dumpfe Gewimmel vieler, vieler Menschenleiber, ihre sinnlosen Rufe, dieser animalische Chor von Prusten und Schnaufen ... Da muss schon ein besonderer Grund vorliegen, um mich einmal in einem öffentlichen Bad anzutreffen. Wenn mich aber meine Cousins besuchen, ist schon mal ein Besuch im Schwimmbad fällig.
Wir stellen uns dann an den Beckenrand und werfen Salamiwürste ins Wasser. Die Mädchen im Bassin kreischen, quieken und fragen: ,Wer wirft denn da Salamiwürste in's Wasser?' Und meine Cousins antworten: ,Die haben wir reingeschmissen, aber bezahlt hat sie unser Cousin.'
Die Mädchen lachen und winken mir zu.
Ja, und ich stell mich an den Beckenrand und rufe: ,Na, Ihr Hübschen, wie wäre es mit einer Limo?'
Solchen Spaß hätte ich doch allein nie im Schwimmbad."