ERIC CLAPTON IN DEN ACHTZIGERN: DER BLUES-PURIST FLIRTETE MIT DER POP-MUSIK

ERIC CLAPTON IN DEN ACHTZIGERN: DER BLUES-PURIST FLIRTETE MIT DER POP-MUSIK

Als 1978 “Promises“ erschien, ergingen sich die Musikkritiker in Spekulationen, ob Mr. Eric Clapton jetzt in Richtung Pop gehen und er damit angeblich seine Glaubwürdigkeit verlieren würde. Das feurige Live-Doppelalbum JUST ONE NIGHT (1980) strafte alle Zweifler Lügen. Die Achtziger ließen den einstigen Blues-Puristen, der wegen dieser rigorosen Haltung die Yardbirds verlassen hatte, aber konsequent in die Pop-Richtung abdriften. Rock blieb zwar die Basis der Platten, der Sound wurde aber immer synthetischer, was auf BEHIND THE SUN (1985) und AUGUST (1986) seinen Höhepunkt erreichte. Die Musikmagazine nahmen dem Gitarristen und Sänger diese Ausrichtung häufig sehr übel, allerdings blieb diese Zurückweisung im Wesentlichen Sache der schreibenden Kritiker. Die Fans gingen mit und bescherten Eric Clapton weiterhin beste Verkaufszahlen. In Großbritannien kamen die fünf Album ausnahmslos in die Top 20, BEHIND THE SUN erreichte die 8, AUGUST die 3 und JOURNEYMAN (1989) schrammte mit Rang 2 nur ganz knapp an der Spitzenposition vorbei. In den USA und in Deutschland fiel keine LP unter Platz 40. In der Rückschau kann man vielleicht ein paar Sound-Sünden ausmachen (zum Beispiel Phil Collins überzogenes Getrommel auf BEHIND THE SUN), die Songs sind allerdings bestes Futter. Vor allem Claptons Eigenkompositionen hatten einen überwältigenden Qualitätslevel erreicht.

When "Promises" was released in 1978, the music critics were left to speculate whether Mr. Eric Clapton would now go in the direction of Pop and thus supposedly lose his credibility. The fiery live double album JUST ONE NIGHT (1980) proved all doubters wrong. The Eighties, however, saw the former Blues purist, who had left the Yardbirds because of this rigorous stance, drift consistently in the Pop direction. Rock remained the basis of the records, but the sound became more and more synthetic, which reached its peak on BEHIND THE SUN (1985) and AUGUST (1986). The music magazines often resented this orientation of the guitarist and singer, but this rejection remained essentially a matter for the writing critics. The stay behind him and continued to give Eric Clapton the best sales figures. In Great Britain the five albums without exception reached the Top 20, BEHIND THE SUN reached 8, AUGUST 3 and JOURNEYMAN (1989) barely missed the top position with rank 2. In the U.S. and in Germany, no LP fell below #40. In retrospect, one can perhaps identify a few sound sins (for example, Phil Collins' overdone drumming on BEHIND THE SUN), but the songs are great. Especially Clapton's own compositions had reached an overwhelming level of quality.
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