DIE DREI VINYL-PHASEN VON BTO
Teilen
Bachman-Turner Overdrive gehören ohne Zweifel zu den erfolgreichsten Rock-Acts aus Kanada. Und das nicht nur wegen ihres Welthits “You Ain‘t Seen Nothing Yet“ (1974), der unter anderem in den USA, in Deutschland und in Kanada auf Platz eins landete. In Großbritannien schrammte die Gruppe mit Rang 2 nur knapp an der Spitzenposition vorbei. Wenngleich es weitere 45er gab, die sich exzellent verkauften, waren BTO eine Album-Band. Und die LPs markierten unterschiedliche Phasen der Musiker. BACHMAN-TURNER OVERDRIVE und BACHMAN-TURNER OVERDRIVE II (beide 1973) sehen BTO stilistisch noch auf der Suche. Hard Rock ist zwar die Basis, Soul, Funk, Glam Rock sind allerdings gleichberechtigt vorhanden. Die zweite Phase - dokumentiert durch NOT FRAGILE (USA #1, 1974), FOUR WHEEL DRIVE (USA #5, 1975) und B.T.O. JAPAN TOUR LIVE (1977) - begründete den Ruf der Kanadier als schnörkellose Hard-Rock-Formation. Hierzulande wurde ihr Stil abfällig als Holzfäller-Rock abgetan. HEAD ON (1975) ist ein Zwitter - noch Hard Rock aber schon hörbar in neuen Regionen wildernd. Schließlich läutete FREEWAYS (1977) die Pop/Rock-Epoche von BTO ein, man kokettierte sogar mit Disco. ROCK‘N‘ROLL NIGHTS (1979) ist ähnlich zart besaitet. Dazu passt Randy Bachmans zweites Solo-Werk SURVIVOR (1978), auf dem es sehr verspielt zugeht und der Gitarrist und Sänger sogar nach den Beach Boys klingt. Erstaunlich, dass im selben Jahr die BTO-LP STREET ACTION noch einmal die Hard- und Glam-Rock-Schiene fährt.