COSA ROSA: WUNDERBAR, UNTERBEWERTET, TRAGISCH
Teilen
Als von Cosa Rosa 1983 TRAUMSTATION erschien, hatte die NDW ihren Zenit überschritten und galt die Genre-Bezeichnung bereits in einigen Kreisen als Kassengift. Das Projekt von Spliff-Keyboarder Reinhold Heil und Sängerin Rosa Precht war allerdings auch nicht gestartet worden, um oberflächlich Erwartungshaltungen dieser Sparte zu erfüllen. Ganz im Gegenteil: Die Band wartete mit hochanspruchsvoller Pop-Musik auf, die zwar elektronisch erzeugt, aber spannungsgeladen war und voller Überraschungen steckte. Allein der wohl am häufigsten gespielte Song von Cosa Rosa, "Millionenmal", hatte ein Jazz-Basis. Vielleicht war das ein Grund, weshalb einige Radio-DJs die Nummer immer wieder einsetzten. Ein Single-Hit landeten Cosa Rosa damit nicht, auch wenn der Song noch heute jedem präsent ist und daran erinnert, dass Precht ein fantastische und besondere Sängerin war. Die beiden Nachfolger zu TRAUMSTATION - 1985 erschien KEIN ZUFALL, 1986 COSA ROSA - waren noch aufregender und gehören auf jeden Fall zum Besten, was Pop-Musik deutscher Zunge in den Achtzigern zu bieten hatte. Wohl aber der ganz große Durchbruch blieb aus. Leider erhielt das Duo keine Chance, sich weiterzuentwickeln, verstarb Rosa Precht doch 1991 an Krebs, nachdem sie bereits 1987 die Diagnose erhalten hatte.